Anton-Gindely-Preis geht an ukrainischen Historiker (Der Standard, Ausria)
Yaroslav Hrytsak forscht unter anderem zur Geschichte Galiziens, zur Neueren Geschichte Osteuropas und zum Thema Nationalismus
Anton-Gindely-Preis 2010 an ukrainischen Historiker Yaroslav Hrytsak
Mit 7.200 Euro dotiert – Verleihung am 28. Oktober
Wien (APA) – Der ukrainische Historiker Yaroslav Hrytsak (49) erhält den Anton Gindely-Preis 2010 für Kultur und Geschichte Mittel-, Ost- und Südosteuropas. Die vom Institut für den Donauraum und Mitteleuropa (IDM) vergebene und vom Wissenschaftsministerium getragene Auszeichnung mit einer Dotierung von 7.200 Euro wird am 28. Oktober um 18.30 Uhr in Wien übergeben, hieß es in einer Aussendung.
Hrytsak wurde am 1. Jänner 1960 in Lwiw (Lemberg) geboren und ist Professor an der Ukrainian Catholic University sowie Direktor des Instituts für Geschichtswissenschaft an der Lwiw National University und Gastprofessor an der Central European University in Budapest. Der Historiker unterrichtete außerdem an der Columbia University, in Harvard sowie an der Diplomatischen Akademie in Wien. In Österreich führten ihn Stipendien an die Uni Wien und das Institut für die Wissenschaften vom Menschen. Hrytsak forscht unter anderem zur Geschichte Galiziens, zur Neueren Geschichte Osteuropas und zum Thema Nationalismus. Sein Festvortrag bei der Verleihung widmet sich dem Thema “More wrong than right: Recent Turns in Ukrainian Politics of Memory”.
Der Preis
Die vom IDM seit 1997 vergebene Auszeichnung ist nach dem Historiker Anton Gindely (1829-1892) benannt. Der Wissenschafter war Ordinarius an der Karls-Universitsät in Prag und Geschichtslehrer von Kronprinz Rudolf. Der Sohn eines deutsch-ungarischen Vaters und einer tschechischen Mutter wurde wegen seiner übernationalen, versöhnlichen Haltung Opfer von Angriffen aus entgegengesetzten nationalchauvinistischen Lagern.
Der Preis wird zur Auszeichnung von Wissenschaftern gestiftet, die in ihrem wissenschaftlichen Werk einen besonderen Beitrag zur grenzüberschreitenden kulturellen und historischen Verständigung in der sprachlichen, nationalen und konfessionellen Vielfalt des Raumes und damit zum Verständnis der Wurzeln des “neuen Europa” geleistet haben. (APA)
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